Gedanken zu meiner Bastelkiste, hatte ich mal vor einiger Zeit aufgeschrieben:
Die Größe der Bastelkiste ist nicht entscheidend, sondern der Inhalt und der spiegelt die individuellen Vorlieben des Bastlers wieder. Ich denke mal die Ursprünge liegen sehr weit zurück und zeigen sich meistens schon in frühkindlichem Alter. Daher vermute ich mal, dass diese Neigung schon in der Genetik des Menschen angelegt ist, es gibt die Gruppe der Bastler/Sammler und den Rest der Menschheit. Nur die erste Gruppe hat eine Bastelkiste, also leicht zu unterscheiden.
Jetzt wissen wir, dass es unter den Bastlern/Sammlern sehr viele Unterarten gibt, einige sammeln Briefmarken, Schuhe, Kleider, .......... und Technik/Bauteile, Werkzeuge, usw.
Nennen wir die letzt genannte Gattung mal Homo technikus, den kann man wiederum unterteilen in die Unterarten Homo mechanikus und den Homo electrikus u. a..
In welche Unterart der Bastler einzugliedern ist erkennt man an dem Inhalt seiner Bastelkiste.
Der Homo - mechanikus hat im kindlichen Alter mit einem Stabilbaukasten gespielt und einige Schrauben in seiner Bastelkiste stammen noch aus dieser Zeit. Dieser frühkindliche Lustgewinn zeichnet ihn für sein Leben, er kann fürderhin keine Schraube, Mutter, Unterlegscheibe mehr auf der Straße liegen lassen, sondern stopft das Teil in seine Bastelkiste um es evtl. einer neuen Verwendung zuzuführen.
Besonders beim Homo -electrikus zeigt sich diese Neigung schon sehr früh, kaum kann er den Kopf heben, krabbelt er schon auf die nächste Steckdose zu, sobald sein Ärmchen an den Lichtschalter kommt schaltet er das Licht ein, aus, ein, aus, ein, ...... mit steigendem Lustgewinn. Davon halten ihn auch Drohungen, Liebesentzug oder ander Strafen nicht ab. Das Ein- u. Ausschalten elektrischer Geräte ist fürderhin die häufigste Tätigkeit (ca. 3000 mal/Tag) des Homo - electrikus und wird schon in einem frühen Stadium des Lebens durch das Unterbewustsein gesteuert.
Der Homo -electrikus hat schon im zarten Alter von 10 Jahren mit einem alten Klingeltrafo, eine Fahradglühbirne und einer Taschenlampenbatterie bereits seinen ersten Stromkreis geschlossen. Seit der Zeit kann er kein defektes Elektrogerät mehr unzerlegt in die Mülltonne werfen. Er legt alle Stecker, Schalter, etc. in seine Bastelkiste. Diese Spezies ist auch leicht am Inhalt der Bastelkiste zu erkennen, sogar sein Alter kann dadurch zuverlässig bestimmt werden. Wenn in seiner Bastelkiste z.B. eine Röhre aus dem Volksempfänger (1945) oder ein npn Transistor AC 187 K zu finden ist, dürfte er wohl heute schon Rentner sein.
Wenn man dem Homo-electrikus ein paar Bauteile seiner Bastelkiste mit ins Grab legt, können auch die Archäologen/Paläontologen in 100.000 Jahren noch ziemlich genau bestimmen wann er gelebt hat und womit er Spass gehabt hat.